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Beim Thema Cosplay kommt schnell die Frage nach der Gefahr auf, die von Arbeitsmitteln und Werkstoffen ausgehen kann. Sind vereinzelte Stoffe gefährlich? Deshalb macht es Sinn, sich einmal ein paar grundlegende Gedanken um die Sicherheit beim Arbeiten an Cosplays zu machen.

Cosplay ist dabei per se erstmal kein gefährliches Hobby. Im Gegenteil. Es ist ein Hobby für jung und alt. Jeder Mensch kann ein Cosplay erstellen und sich daran erfreuen.

Und dennoch gibt es ein paar Dinge, die wir beachten sollten. Das gilt für Anfänger und Profis gleichermaßen, denn an oberster Stelle sollte immer unsere Gesundheit stehen. Egal bei welchem Hobby.

In diesem Beitrag findest du ein paar nützliche Basistipps und Dinge, die du unbedingt beim Werkeln beachten solltest. Dann kann am Ende wirklich nichts schiefgehen.

Schütze deinen Körper!

Es gibt eine wichtige Grundregel, die du beim Cosplay-Basteln immer im Hinterkopf behalten solltest. Je weniger du mit den Werkstoffen in Berührung kommst, desto besser.

Es schadet nicht, wenn hier und da mal ein Klacks Acrylfarbe auf die Haut kommt. Auf Wasser basierte Acrylfarbe kannst du schnell wieder von der Haut abwaschen. Aber nicht alle Werkstoffe sind so harmlos und selbst die recht harmlose Acrylfarbe kann deinen Körper schädigen.

Beachte also folgende Sicherheitsmaßnahmen:

  1. Trage so viel Kleidung wie möglich, die deinen Körper vor flüssigen, gasförmigen oder einfach spritzenden Werkstoffen schützt:
    • Pullover mit langen Ärmeln, lange Hosen (aus günstigem Stoff oder eine Arbeitshose), Handschuhe und sicherheitshalber die Haare zurückbinden!
  2. Vermeide den direkten Kontakt mit bestimmten Werkstoffen wie Farben, Lacken und Harzen
  3. Schütze dein Gesicht so gut es geht:
    • Ohren bei lauten Werkzeugen, die Augen und Atemwege vor Spritzern oder Dämpfen
Bei solchen Werkstoffen brauchst du einen Schutz! © CosplayUp.de

Im Grunde ist es also gar nicht schwer, sich entsprechend zu schützen. Die meisten Sachen sind eher selbstverständlich. Und doch sind nicht alle Gefahren sofort ersichtlich. Dazu kommen wir jetzt!

Die unsichtbare Gefahr

Wenn du häufig zu Sprühdosen greifst oder mit einer Farbpistole wie einer Airbrush arbeitest gilt eine sehr wichtige Regel. Schütze stets deine Atemwege!

Die versprühten Farbpartikel, die zum Beispiel von Acrylfarben in einer Spraydose ausgehen, sind so fein, dass du sie kinderleicht einatmen kannst und auf den ersten Blick scheint das nicht direkt zu schaden.

Doch der Schein trügt! Nicht umsonst arbeiten Lackierer*innen in Autowerkstätten in einer Vollmontur, bei der der Körper komplett geschützt ist.

Sprühdosen oder flüssige Farben zum Pinseln? Was verwendest Du? © CosplayUp.de

Diese kleinen Partikel, die aus einer Sprühdose durch die Luft fliegen, sind gefährlich für deine Gesundheit. Du solltest sie niemals direkt einatmen. Sie können deiner Lunge schaden und schwerwiegende Folgeerkrankungen auslösen.

Achte also bitte unbedingt darauf, dass du bei den folgenden Dingen eine Atemschutzmaske trägst:

Die nachfolgende Empfehlung bezieht sich auf das Arbeiten mit gashaltigen oder spritzenden Werkstoffen sowie Arbeitsmaterialien, die Partikel in der Luft bilden. Wenn du zum Beispiel flüssige Acrylfarben verwendest, ist das nicht unbedingt notwendig.

Die richtige Ausrüstung

Handschuhe

Beim Schützen deiner Hände solltest du darauf achten, entsprechende Handschuhe zu tragen. Diese müssen aber nicht unbedingt teuer sein.

Ich empfehle hier eher auf günstige Einweghandschuhe zu setzen. Die sind für einen sehr guten Preis zu haben und dürfen deshalb auch dreckig werden. Sie sind schnell ersetzt, wenn sie einmal unbrauchbar geworden sind.

Beim Arbeiten mit Sprühfarben und Co. kann es nämlich schnell passieren, dass der Handschuh in Mitleidenschaft gezogen wird, da viel Farbe auf die Hand kommt. Deshalb ergibt es eher weniger Sinn, einen sehr teuren Arbeitshandschuh zu verwenden.

Ab und zu verwende ich aber auch meine Gartenhandschuhe, die ich für 2 bis 3 Euro im Discounter gekauft habe. Die halten so viel aus, dass ich sie mehrfach für bestimmte Lackierarbeiten verwenden kann. Es gibt also auch hier einen Mittelweg zwischen günstig und umweltfreundlicher.

Atemschutzmasken

Falls du nur selten auf Sprühdosen und eine Airbrushpistole setzt, ist es nicht direkt erforderlich, sich eine Atemschutzmaske zu besorgen. Im Fall der Fällte tut es auch eine FFP2-Maske, mit der du sicher bestens vertraut bist?

Auch diese Masken haben einen Luftfilter. Wenn du allerdings häufiger zur Sprühfarbe greifst und mit anderen Werkstoffen wie flüssigen Harzen zu tun hast, solltest du unbedingt über die Anschaffung einer Atemschutzmaske nachdenken.

Für regelmäßiges Lackieren ein Muss. © CosplayUp.de

Eine solche Atemschutzmaske gibt es in unterschiedlicher Ausführung. Es gibt sie mit Brille (Gesichtsschutz) oder als reine Atemmaske.

Bei einer Atemmaske ohne Gesichtsschutz gibt es die Schutzbrillen dann separat zu kaufen. Ich empfehle immer eine Vollmaske zu tragen, damit das Gesicht komplett geschützt ist. Aber im Fall der Falle tut es auch eine reine Atemmaske. Eine Schutzbrille ist ebenfalls immer empfehlenswert.

Bei solchen Masken hat sich der allseits bekannte Hersteller 3M bewährt und etabliert. Sie produzieren hochwertigste, zertifizierte Atemschutzmasken:

Falls ihr allerdings nicht zu einer originalen 3M-Maske greifen möchtet, tut es auch eine andere Firma, die in puncto Qualität dem großen Vorbild in nichts nachstehen. Die bekommt man schon sehr viel günstiger im Onlineshop.

Warum ist Atemschutz so wichtig?

Im Fall der Fälle arbeitest du nur mit flüssigen Grundierungen, Farben und Versiegelungen. Was ist dann?

Atemschutz ist so eine Sache. Es gibt viele unsichtbare Gefahren. Arbeitest du zum Beispiel mit EVA Schaumstoff an deinen Rüstungen und verwendest ein Schleifwerkzeug wie einen Dremel, kann es zu einer unsichtbaren Gefahr kommen.

In diesem Moment gelangen Partikel in die Luft! © CosplayUp.de

Die kleinsten Staubpartikel, die beim Abschleifen des künstlichen Schaumstoffes in die Luft gelangen, können ganz schnell in deine Atemwege gelangen, wenn du keine Atemschutzmaske trägst, wo sie Folgeschäden anrichten können.

Diese plastischen Partikel sind so klein, dass es oft gar nicht auffällt, dass man sie einatmet. Man riecht sie ganz dezent in der Nase und wenn du diesen Geruch wahrnimmst, solltest du Obacht walten lassen. Du solltest diese Partikeldämpfe deshalb keinesfalls direkt einatmen. Niemals.

Gleiches kann zum Beispiel beim Arbeiten mit flüssigen Epoxidharzen passieren. Wenn die zwei Komponenten (Harz + Härter) verrührt werden, entsteht ein Gas, dass du nicht riechen kannst – es ist aber dennoch in der Luft.

Und dazu kommt: Epoxidharz möchtest du auf keinen Fall auf der Haut spüren, denn es ist reizend und löst sogar kurzfristig eine extreme Abreibung an der oberen Hautschicht aus. Das Kunstharz lässt sich nur schwer von der Haut entfernen. Also Vorsicht!

Epoxidharz wirkt unscheinbar. Im flüssigen Zustand ist es dennoch schädlich. © CosplayUp.de

Wenn du mit Epoxidharz arbeitest, musst du bitte unbedingt alle Schutzmaßnahmen ergreifen. Trage unbedingt einen ausreichend Körperschutz wie Handschuhe und einen Atemschutz wie eine Vollmaske.

Fazit zum Gefahrenschutz

Am Ende kommt es immer darauf an, mit welchem Rohstoff du arbeitest. EVA Kunstschaumstoff, Holz und viele weitere Werkstoffe kannst du mit der Hand berühren und im Normalfall ist das auch nicht schädlich für deine Haut.

Aber selbst bei unscheinbaren Werkstoffen wie EVA Schaum kann es zu gefährlichen Situationen mit den sich in der Luft verteilenden Partikeln kommen. Du solltest also immer abwägen, wann du bei den Schutzutensilien nochmal nachrüsten solltest.

Im Fall der Fälle lieber mehr Schutzmaßnahmen ergreifen als zu wenige. Denn die Gesundheit steht an oberster Stelle.

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