Wenn du dich dazu entschieden hast, dein eigenes Cosplay aus EVA-Kunstschaumstoff zu erstellen, kommt unweigerlich die Frage auf, wie wir EVA Foam überhaupt in Form bringen können.
Die einzelnen Teile sollen immerhin nach der eigenen Vorstellung geformt werden?
Biegen und Brechen ist hier jedenfalls keine große Hilfe. Das Material bleibt nicht in gewünschter Form. Kleben hilft auch nur minimal und eben nicht immer. Aber welche Möglichkeiten gibt es, den Kunststoff in „Shape“ zu bringen? Und wie sollte ich idealerweise vorgehen?
Es gibt eine gängige Methode, Kunststoff in die nötige Passform zu bringen und das ist der Umweg über eine erhöhte Temperatur des Materials selbst. Wir müssen das Material also erhitzen und es im erhitzen Zustand biegen.
EVA-Schaum erhitzen und biegen: Was ist wichtig?
Der synthetische Kunststoff reagiert auf jegliche Art von Hitze. Einige Kunststoffe lassen sich deshalb zum Beispiel gut mit dem Backofen erhitzen. Du solltest das Material nur nicht zu lange im Ofen lassen. Erfahrungsgemäß bietet sich hier Regenrinne aus Kunststoff an.
Aber um ehrlich zu sein, ist das ein sehr umständlicher Weg und bei den meisten Cosplays reicht die Arbeit mit dem leicht zu bearbeitenden EVA-Kunststoff. Deshalb gibt es hier einen einfacheren und schnelleren Weg, der obendrein noch stromsparender ist.
Wir können eine reguläre Heißluftpistole verwenden. Und so einfach ist das.
Bei vielen Heißluftpistolen (oder auch Heißluftgebläse genannt) kommen wir auf Temperaturen zwischen 50° und 650° Celsius. Selbst kleinere bis mittlere Stufen reichen hier schon aus, den Schaumstoff langsam und sicher zu verformen.
Wie geht das Erhitzen mit der Heißluftpistole?
Wenn du mit einer Heißluftpistole arbeitest, kannst du den EVA-Schaum einfach circa 20 bis 30 Zentimeter vor das Ende der Pistole halten. Das Material wird dann gleichmäßig erhitzt. Visier einfach alle Stellen an, die du später verbiegen möchtest, und lass die Wärme ein wenig arbeiten.
Beim Halten gilt es Vorsicht walten zu lassen, dass die Hitze nicht dauerhaft die Hand berührt oder ein anderer Untergrund erhitzt wird.
Ich persönlich verwende hier eine Heißluftpistole mit einem Akku, weil ich das Gerät dann einschalten und abstellen kann, während ich das Material gleichmäßig mit zwei Händen hin- und herbewege.
So ein Akku hat den Nachteil, dass er irgendwann leer ist. Er hilft bei der eigentlichen Arbeit aber ungemein, da ich so eben mit zwei Händen arbeiten kann und keine der Hände fürs Halten des EVA-Schaums draufgeht.
Welche Heißluftpistolen kommen in Frage?
Es gibt ein sehr großes Angebot von vielen namenhaften Herstellern, wenn es um die Auswahl eines Heißluftgebläses geht. Ich habe euch ein paar Beispiele herausgesucht, die meiner Meinung nach in Frage kommen.
Schaut mal in diese Auswahl an Heißluftpistolen:
- Bosch Heißluftgebläse Universal Heat 600 (mit Kabel) – 1800 Watt gleichmäßiger Luftstrom mit Softgriff und geringem Gewicht 0,5 kg – 3 Stufen: 50/300/600°C
- Einhell Heißluftpistole TH-HA 2000 (mit Kabel) – 2000 Watt mit Überhitzungsschutz, 4 Düsen und Farbkratzer – 2 Stufen: 350/550°C
- WESCO Heißluftpistole (mit Kabel) – 2000 Watt inklusive Düsen und Kratzer – 3 Stufen: 50/400/600°C
Ich persönlich würde trotz höherem Preis zum Akkumodell greifen. Bedenk jedoch, dass du hier noch einen Akku benötigst, falls du noch keinen passenden besitzt. Einhell bietet sogleich die passenden Akkus an, die obendrein auf alle anderen Geräte aus der Produktereihe passen:
- Einhell Heißluftpistole TE-HA 18 Li (Akku) – inkl. Reduzierer, Breitstrahl und Reflektordüse – 2 Stufen: 350/550°C
- Einhell Akku 18V 3,0 Ah Power X-Change PLUS – passender Akku zum Heißluftgebläse
Fazit zum Kunststoffformen beim Cosplay
Kunststoffe wie EVA-Foam so zu verändern, dass das Material den eigenen Vorstellungen entspricht, ist mit einer Heißluftpistole möglich und in der Praxis sehr einfach anzuwenden. Es gibt zwar Unterschiede bei den einzelnen Modellen, aber im Schnitt tun sie sich da alle nicht viel.
Alle Heißluftpistolen kommen ungefähr auf die gleiche Temperatur und sie verfügen über mehrere Stufen, was sich auf die ausgegeben Hitze auswirkt.
Am Ende kannst du dich also in Ruhe informieren und einmal überlegen, ob dieser Weg der Erhitzung etwas für dich ist. Ich persönlich möchte meinen Heißluftfön auf Akkubasis nicht mehr missen, da er mir den Cosplay-Alltag seit der ersten Minute an erleichtert – aber es muss nicht immer teuer sein!
